Als Reinhold Würth 14 Jahre alt war, meldete sein Vater ihn von der Schule ab. Er stellte ihn 1949 als Lehrling und zweiten Mitarbeiter in seinem Großhandelsbetrieb für Schrauben in Künzelsau ein.
Als sein Vater 1954 starb war Reinhold Würth gerade 19 Jahre alt. Zwei Jahre später, mit 21 Jahren, übernahm er die Geschäftsführung. In den folgenden Jahren gelang es Würth, aus dem regionalen Handelsunternehmen ein weltweit agierendes Unternehmen zu machen. Allmählich ging Würth dazu über, auch Schraubenproduzenten aufzukaufen.1962 erfolgte die Gründung der ersten ausländischen Verkaufsgesellschaft in den Niederlanden.
Im Jahr 2020 ist die Würth-Gruppe mit über 400 Gesellschaften in über 80 Ländern tätig. Sie erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 19,9 Mrd. Euro, mit 85.600 Mitarbeitern. Reinhold Würth war nicht nur als Unternehmer tätig, sondern auch als großer Förderer von Kunst und Kultur.
1991 gründete er in Künzelsau die weltweit erste Kombination eines Verwaltungsgebäudes mit einer Kunstgalerie. Bis 2021 gründete er fünfzehn Museen. Darunter befinden sich das Museum Würth und das Museum Würth 2 in Künzelsau sowie die Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall.
Die Sammlung Würth, welche Reinhold Würth seit den 70er-Jahren aufbaute, umfasst bis heute 19.000 Werke. Alleine von Christo hat die Sammlung 80 Exponate. Sie waren teilweise im Museum Würth Erstein Frankreich, von Juli 2020 bis Oktober 2021, zu sehen. Bei freiem Eintritt werden die Kunstwerke in den 15 Museen und Dependancen der Würth-Gruppe der Öffentlichkeit gezeigt.
Der Unternehmer Reinhold Würth steht hinter dem Kauf des Gemäldes »Selbstbildnis gelb-rosa« von Max Beckmann, das Anfang Dezember für den deutschen Rekordpreis von 20 Millionen Euro in Berlin versteigert wurde.
Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth war von 1999 bis 2003 Ehrenprofessor am Interfakultativen Institut für Entrepreneurship an der Universität Karlsruhe (TH) und ist mit mehreren Ehrendoktorwürden ausgezeichnet worden.