Christo und Jeanne-Claude
Das Museum Würth France wurde im Januar 2008, neben dem Firmensitz von Würth, in Erstein eröffnet. Es präsentiert Teile der Kunstsammlung Würth in Frankreich. Eine der bedeutendsten Unternehmens Sammlungen moderner und zeitgenössischer Kunst in Europa.
Die von Reinhold Würth aufgebaute Sammlung Würth umfasst derzeit über 18.000 Kunstwerke. Sie wird in vier Museen in Deutschland gezeigt. Auch in zehn Kunst Einrichtungen an den Unternehmenssitzen der internationalen Gesellschaften.
Das Museum Würth in Erstein wurde vom Architekturbüro Jacques und Clément Vergély, Lyon entworfen. Das Gebäude besteht aus drei Räumen, mit einer Gesamtausstellungsfläche von 800 m2. Ein imposanter Hauptraum im Erdgeschoss und zwei großzügigen Ausstellungsflächen im oberen Stockwerk.
Ausstellung
Das Haus zeigt, vom 12. Juli 2020 bis zum 20. Oktober 2021, eine Retrospektive der Projekte von Christo und Jeanne-Claude. Einem der bekanntesten Künstlerpaare der zeitgenössischen Kunst. Möglich ist dies durch den bedeutenden Werkbestand in der Sammlung Würth.
Diese Retrospektive macht auf Christos bemerkenswerte und kaum bekannte zeichnerische Begabung aufmerksam. Er signierte seine Zeichnungen alleine mit seinem Namen. Im Gegensatz zu den Projekten, deren Urheberschaft er mit Jeanne-Claude teilt. Sechzig Jahre gezeichnete Studien, Collagen, Planskizzen und Modelle. Um die zeitlich befristeten und gigantischen Projekte im öffentlichen Raum vorstellbar zu machen.
Alle Ausgaben der temporären Kunstwerke wurden von den Künstlern durch den Verkauf von Vorstudien, Zeichnungen, Collagen, Modellen und Originallithographien bezahlt.
Nicht das Objekt ist das Kunstwerk, sondern der Prozess.
Christo
Wrapped Reichstag Berlin 1995
In Deutschland wurde das Künstlerpaar insbesondere durch die Verhüllung des Berliner Reichstagsgebäudes im Jahre 1995 populär. Das Lebenswerk von Christo wurde nach dessen Tod im Jahr 2020 von der Bundesregierung gewürdigt.
Christo und Jeanne-Claude
Das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude wurden ab den 1960er Jahren mit gemeinsam realisierten Verhüllungsprojekten bekannt.
Christo wurde am 13. Juni 1935 in Gabrowo, Bulgarien, geboren. Sein Geburtsname lautete Christo Vladimirov Javacheff. Er starb am 31. Mai 2020 in New York, City. Bekannt wurde er nachdem er sich der 1960 in Paris gegründeten Gruppe „Nouveau Réalisme“ angeschlossen hatte.
Später realisierte Christo zusammen mit seiner Frau Jeanne-Claude Verhüllungsaktionen an Gebäuden und Großprojekte in Landschaftsräumen, Industrieobjekten oder bekannten Bauwerken. Dabei wird er als der Künstler beschrieben, sie als die Organisatorin. 1995 dementierten beide diese Unterscheidung. Photo Wolfgang Volz
The Floating Piers for Lake Iseo, Italy 2014 – 2016
The Floating Piers war eine temporäre Installation in Italien im öffentlichen Raum, dem See Iseo. Sie existierte vom 18. Juni bis zum 3. Juli 2016 für genau 16 Tage. The Floating Piers war das erste Großprojekt, welches Christo ohne seine Frau vollendete.
Für das Projekt wurden 70.000 Quadratmeter gelber Stoff über ein modulares Schwimmdocksystem aus 220.000 hochverdichteten Polyäthylenwürfeln gelegt. Um vorübergehend einen drei Kilometer langen Steg über die Oberfläche des Iseosees zu bilden, der das Festland mit den Inseln Monte Isola und San Paolo verbindet
Das letzte Projekt: „L’Arc de Triomphe, Wrapped“
Als letztes Großprojekt wird nach Christos Plänen vom 18. September bis 3. Oktober 2021 der Triumphbogen in Paris verhüllt.
Alors, au revoir à Paris!