Im November 2017 wurde das Museum Abu Dhabi Louvre eröffnet. Es waren 10 Jahre für Planung und Bau nötig dieses einzigartige Museum zu realisieren. Es befindet sich auf einer künstlich aufgespülten Insel mit dem Namen Saadiyat Island, die Insel des Glücks.
Gebaut wurde das Abu Dhabi Louvre von dem Pritzker-Preisträger Jean Nouvel.
Seit dem Bau des „Institut du monde arab“ in Paris ist dieser Architekt ein gefragter Mann für arabische Sujets. Nouvel wurde 1989 für die Gestaltung des Instituts mit dem angesehenen Aga Khan Award for Architeture ausgezeichnet.
Es gibt keine Fassade, die 55 Einzelgebäude befinden sich unter dem Schutz einer 5700 Tonnen schweren Flachkuppel, sie erzeugt ein Mikroklima und Raumerlebnis wie auf einem arabischen Platz. Eine Medina aus kastenförmigen weißen Gebäuden, zwischen denen abstrahierte Gassen oder mit Meerwasser geflutete Kanäle verlaufen. Über alles spannt sich ein 180 Meter weiter Sternendom. Insgesamt hat das Museum eine Fläche von 24.000 Quadratmetern, wovon für die Dauerausstellung 6.000 und für Sonderausstellungen 2.000 vorgesehen sind.
Auf Saadiyat entsteht ein Kulturviertel mit noch in der Planungs- und Bauphase befindlichen Museen. So wird nach Entwürfen von Norman Foster das Zayed-Nationalmuseum zur arabischen Kultur gebaut und von Frank Gehry stammen die Pläne für das Museum Guggenheim Abu Dhabi, in dem zeitgenössische Kunst gezeigt werden soll. Zudem entsteht nach Plänen von Tadao Ando ein Meeresmuseum und aus dem Büro von Zaha Hadid kommt der Entwurf für ein Theatergebäude.
Frankreich hat sich die Namensrecht am Loure Abu Dhabi fürstlich bezahlen lassen.
Insgesamt eine Milliarde Euro haben die Namensrechte für 30 Jahre und diverse Wechselausstellungen gekostet. Diese Mittel sollen in eigene französische Kulturobjekte fließen. Trotzdem gab es auch in Frankreich Kritik an der Unterstützung dieses Projekts.
Auch in Deutschland gab es viel Kritik in der Sache, sich Kultur mit Petro-Dollars zu kaufen. Aber auch positive Reaktionen, ich zitiere den Chefredakteur von Art, Tim Sommer.
Verglichen mit dem Murks des Humboldt-Forums hinter der Fake-Fassade des Berliner Schlosses erscheint mir Jean Nouvels Wüsten-Louvre fast Utopisch visionär.