Deichtorhallen Hamburg

Katharina Grosse ist die Tochter der Künstlerin Barbara Grosse und des Germanisten und späteren Rektors der Ruhr-Universität Bochum Siegfried Grosse. Sie studierte an den Kunstakademien Münster und Düsseldorf bei Norbert Tadeusz und Gotthard Graubner.
Sie war Professorin an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee (2000–2010) und Professorin für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf (2010–2018). Seit 2010 ist sie Mitglied der Akademie der Künste Berlin. Katharina Grosse lebt und arbeitet in Berlin.


Katharina Grosse verwendet für ihre Malerei eine mit Kompressor betriebene Spritzpistole. Die ersten mit der Spritzpistolen-Technik gemalten Wandarbeiten schuf Grosse 1998 in Sydney als Beitrag zur 11th Biennale of Sydney oder im selben Jahr in der Kunsthalle Bern. In den Folgejahren besprayte Grosse größere Flächen, die sich ab 2001 auch im Außenraum fortsetzen.
Die installativen Dispositionen der Arbeiten werden dabei immer komplexer: Boden und Decke werden mit zum Malgrund, Schutt und Stein wird aufgeschüttet, Möbelstücke, Stoffe, Objekte und Gegenstände einbezogen. Museen, Privathäuser, Plakatflächen, Treppenhäuser, Kantinen und Trainingsräume wurden bemalt. Die Sprayarbeiten schaffen Kontrapunkte und Irritationen, die eine Illusion, eine falsche Wahrnehmung der Wirklichkeit schaffen.

Katharina Grosse ist vor allem für ihre radikale, raumgreifende In-situ-Malerei bekannt. In der sie über Architekturen, Innenräume und ganze Landschaften hinwegmalt und so intensive, haptische Environments schafft. Ihre kühnen, großformatigen Werke bieten eine unmittelbare körperliche Erfahrung, welche die Betrachter*innen zu einem neuen Verständnis unserer Beziehung zu Orten und zueinander aufrüttelt.